CDU Ammerland

Heute kiffen morgen koksen- Alles gut?

Diskussionsrunde mit interessanten Gästen

Mit dem im Frühjahr in Kraft getretenen Cannabisgesetz wird der private Eigenanbau durch Erwachsene sowie der gemeinschaftliche, nicht-gewerbliche Eigenanbau in Anbauvereinigungen zum Eigenkonsum legalisiert.

Das Gesetz möchte den Gesundheitsschutz verbessern, Aufklärung und Prävention stärken, die organisierte Drogenkriminalität eindämmen sowie den Kinder- und Jugendschutz stärken. Der Konsum soll auf keinen Fall bagatellisiert werden. Dazu braucht es Prävention! So lautete der einhellige Tenor kürzlich bei einer Veranstaltung der CDU Edewecht. Dabei ging es um die Auswirkungen der Legalisierung von Cannabis.

Maik Herrmann (links, CDU-Vorsitzender) konnte interessante Diskussionsgäste begrüßen. Kira Borhorst und Corinna Backer (beide Rose12-Beratungsstelle), Stephan Albani (Bundestagsabgeordneter), Michael Herrmann (Landgericht Oldenburg). Maik Herrmann (links, CDU-Vorsitzender) konnte interessante Diskussionsgäste begrüßen. Kira Borhorst und Corinna Backer (beide Rose12-Beratungsstelle), Stephan Albani (Bundestagsabgeordneter), Michael Herrmann (Landgericht Oldenburg).

Wirkstoff und Sucht ändern sich aber nicht, nur weil Cannabis legal ist. Und hier kommen die Suchtberatungsstellen ins Spiel. Insofern ist die Aufklärung über mögliche Folgen des Konsums wichtig. Das bedeutet zum Beispiel, transparent über den Wirkstoff THC zu informieren. „Um diese zusätzliche Arbeit zu bewerkstelligen, benötigt die Suchtberatung finanzielle Unterstützung und mehr Personal“, so Kira Bornhorst und Corinna Backer von Rose 12. Bisher holen sich deutschlandweit aber nur rund vier Prozent der Betroffenen professionelle Hilfe.

Für konsumierende Jugendliche sind niedrigschwellige Frühinterventionsangebote zur Konsumreflektion auszubauen. Außerdem sind Informations- und Präventionsangebote sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene auszuweiten.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Stephan Albani verwies in Edewecht auf die Drogen- und Suchtprävention als ein wichtiges Thema auch in den Schulen. Junge Menschen sollten durch die Entkriminalisierung zwar besonders geschützt werden, seien aber weiterhin gefährdet. Albani wünscht sich hier mehr Sensibilität und sprach von einer politisch-gesellschaftlichen Zwickmühle. Denn die Cannabis Social Clubs, die zukünftig ihre Mitglieder mit bis zu 50 Gramm Cannabis monatlich versorgen dürfen, seien erst ab 18 Jahren zugänglich.

Minderjährige Konsumenten sind weiter auf den Schwarzmarkt angewiesen. Dort lauern Gefahren, denn mancher Dealer weiß meistens auch nicht, was im Cannabis ist. Angaben über THC-Werte oder eine Garantie für „sauberes“ Marihuana, wie die Anbauvereine es bieten können, hat der Schwarzmarkt nicht.

Bei einem übermäßigen Konsum kann Cannabis gesundheitsschädigend wirken und schwerwiegende Folgen haben. „Mit der Zeit kann Cannabis psychische Probleme verursachen. Der Konsum wandelt sich und ist irgendwann nicht mehr wie zu Beginn“, so die Suchttherapeuten von Rose 12. Aus Neugier an der Droge könne Missbrauch und später eine Abhängigkeit werden – wie bei allen anderen Substanzen auch. Das gelte nicht nur für Jugendliche, sondern für alle, die konsumieren.